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Die aktuell gültige Gefahrenkarte in Trubschachen zeigt Hochwasserschutzdefizite für die drei Fliessgewässer Haseleegräbli, Husgräbli und Zueloufgräbli bis zur Einmündung in die Ilfis. Bei Überflutungen liegen diverse Gebäude, die Bahnlinie und mehrere Zufahrten zu Kulturland im Gefahrenbereich. Zudem sind die drei Gewässer auf den ökomorphologischen Karten als künstlich oder eingedolt klassifiziert. Im Projekt «Entwässerung Unterdorf, Trubschachen» werden nun Hochwasserschutzdefizite unter Berücksichtigung der ökologischen Aspekte behoben.

Die Arbeiten vor Ort sind am 15. Mai 2023 mit dem ersten Abschnitt zwischen der Ilfis und der Kantonsstrasse gestartet. Dabei wurde ab der Ilfis ein DN 1200 GFK-Rohr in Abschnitten von 6 m auf einer Länge von 126 m unter dem Brügmätteliweg eingebaut. Durch dieses Rohr wird später das Bachwasser ab der Götschimimatte direkt unter der Kantonsstrasse und dem Brügmätteliweg hindurch in die Ilfis abgeleitet.

Es war eine grosse Herausforderung, dieses GFK-Rohr mit einem Durchmesser von 1,20 m in den 3 m schmalen Brügmätteliweg einzubauen. Denn im Brügmätteliweg sind bereits zahlreiche Werkleitungen vorhanden, welche teilweise parallel oder quer zum Entwässerungsrohr verlaufen. Diese mussten zuerst umgelegt werden. Wegen der knappen Platzverhältnisse mussten bei zwei Parzellen einmal eine Garage und eine Bodenplatte eines Gebäudes mittels Unterfangung gesichert werden. Die Arbeiten auf diesem ersten Abschnitt konnten jedoch Ende Juli, früher als ursprünglich geplant, abgeschlossen werden.

Die Wiederaufnahme der Arbeiten am Los 2 sind ab Januar 2024 vorgesehen. Bei diesem Bauabschnitt stellt die Querung der SBB-Bahnstrecke (Verbindung Langnau Luzern) mit einem GFK-Rohrkanal DN 900, eine der Hauptherausforderungen dar. Sämtliche Arbeiten der «Entwässerung Unterdorf Trubschachen» werden voraussichtlich Ende Sommer 2024 abgeschlossen sein.

Die Gesamtprojektkosten belaufen sich auf CHF 3,2 Mio., welche grösstenteils durch Bund und Kanton sowie der Gemeinde Trubschachen, der Wasserversorgung Langnau, dem kantonseigenen Wasserbau, dem Renaturierungsfond des Kantons Bern und der Schweizer Patenschaft für Berggemeinden gestemmt werden.

Für die Bauausführung ist die ARGE Ortsdurchfahrt Trubschachen, bestehen aus KIBAG Bauleistungen AG, Stämpfli AG Bauunternehmung und Schwitter Bau AG zuständig. Die Kissling + Zbinden AG ist seit der Übernahme des Bauprojekts verantwortlich für die Projektierung und die Bauleitung.