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Teilprojekt 4 Gesamtplaner Bahnschutzgalerie Mitholz

Bereits im September 2021 durften wir an dieser Stelle über den Wettbewerbszuschlag berichten. Kurz danach hat die «Ingenieurgemeinschaft GalMi», bestehend aus den Ingenieurbüros Bächtold & Moor AG, IUB AG und Kissling + Zbinden AG (Federführung und Projektleitung) zusammen mit ihren Subplanern Furrer + Frey AG, Geotechnisches Institut, Geowork AG und Itten+Brechbühl AG die Planung aufgenommen.

Ziel des Teilprojektes ist es, die BLS-Lötschberg Bergstrecke mittels einer Schutzgalerie vor den Risiken eines Ereignisses während der Räumungsaktivitäten zwischen 2031 und 2040 zu schützen. Die Schutzgalerie erstreckt sich über eine Länge von ca. 570 Meter und beginnt kurz nach dem Bahnhof Mitholz bis unmittelbar vor dem Steinbruch SHB. Diese Schutzwirkung ist Voraussetzung dafür, dass auf der Bergstrecke zwischen Frutigen und Kandersteg der Personenverkehr auch während der Räumungszeit verkehren kann.

Während den vergangen eineinhalb Jahren hat das Projektteam intensiv das Vor- und Auflageprojekt erarbeitet und am 30. Juni 2023 das Dossier des TP 4 als Teil des übergeordneten militärischen Planungsgenehmigungsverfahren (MPV) zuhanden BLS und VBS eingereicht.

Die Ausarbeitung der eigentlichen Schutzgalerie hat uns vor diverse Herausforderungen gestellt:

  • Hochkomplexe Projektorganisation mit zahlreichen Teilprojekten und Querschnittsmandaten
  • Planung in einem sensiblen Gebiet, das im Fokus des öffentlichen Interessens steht.
  • Arbeit in einem potentiell mit Munition belasteten Umfeld, welches keine Bohrungen zulässt und eine permanente, fachliche Begleitung bei Aushubarbeiten erfordert. Ein Grossteil des Bahndamms muss – unter Bahnbetrieb – geräumt werden, da auch dort mit Munitionsresten gerechnet werden muss.
  • Auslegung der Schutzgalerie auf Einwirkungen, welche in dieser Art in der Schweiz neu sind, wie auch die eigentliche Räumung des Munitionslagers einzigartig ist. Evaluation des richtigen Lastabtragungs- und Fundationssystems inkl. Energieabsorption.
  • Entkopplung der Schutzgalerie von den überquerten bestehenden Bauten, damit ein vollständiger Rückbau nach der Nutzungsdauer möglich ist.
  • Baulogistik und Bauvorgänge unter ständigem Bahnbetrieb und Einsatz eines möglichst hohen Vorfertigungsgrads der Schutzgalerie, um einen raschen Einbau ermöglichen zu können. Harmonisierung zahlreicher unterschiedlicher Bautätigkeiten auf engem Raum.

Und weil die Schutzgalerie nach der Räumung wieder zurückgebaut wird, mussten bereits heute umfangreiche Überlegungen gemacht werden damit der Rückbau in 20 Jahren (!) möglichst einfach vonstatten gehen kann.

Der Bahnbetrieb wird mit Ausnahme weniger Tage Totalsperre während der gesamten Bauzeit aufrechterhalten.

Zahlreiche weitere Arbeiten sind Teil des Projektes wie Umlegungen von Strassen und damit verbundenem Bau von neuen Brücken, Werkleitungsumlegungen, Wasserbaumassnahmen.

Das Gesamtprojekt «Räumung ehemaliges Munitionslager Mitholz» beinhaltet nebst unserem Teilprojekt «Schutzbauten Bahn» die Teilprojekte «Schutzbauten Strasse», «Bauten und bauliche Unterstützung», sowie Mandate für Sicherheit und technische Untersuchungen. Die Auflage für das Gesamtprojekt ist für Juni 2024 geplant und die ersten Bauarbeiten starten voraussichtlich Anfang 2026.

Detaillierte Informationen können Sie hier entnehmen:

https://www.vbs.admin.ch/de/umwelt/umweltschutz/mitholz.html#uebersicht

https://po.dma.swiss/intern/80_086_12_projekt_mitholz_eine_uebersicht/


Visualisierungen


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Situationsplan


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