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Hochwasserschutz Mülenen – Geschiebe- und Schwemmholzrückhalt Suldbach

Der Suldbach ist ein gösserer Wildbach, welcher im untersten Abschnitt in einem verbauten Kanal durch das Dorf Mülenen fliesst. Die grossen Geschiebe-, Holz und Abflussmengen haben in Mülenen immer wieder zu grossen Problemen geführt. Im Zusammenhang mit der Überarbeitung der Naturgefahrenkarte der Gemeinde Aeschi im Jahr 2010, wurde beschlossen einen Hochwasserschutz mittels eines Geschiebesammlers zu prüfen. Seit Oktober 2018 ist die Realisierung der geplanten Massnahmen im Gange.

Der Suld fliesst durch den Ort Mülenen, wo er bei der Niesenbahn in die Kander mündet. Bei starken Ereignissen kann im Einzugsgebiet des Sulds bis zu 42'000 m3 Geschiebe mobilisiert werden, welches nicht schadensfrei abtransportiert werden kann. Bei schweren Unwettern in den Jahren 1936 und 1987 entstanden durch das Geschiebe hohe Schäden. So kam es in beiden Jahren zu Überschwemmungen durch Rückstau und zur Zerstörung von Brücken über dem Suld. Des Weiteren wurden im Jahr 2005 durch Starkregen Hangrutsche ausgelöst, die teilweise zu Murgängen wurden.

Die Gemischte Gemeinde Aeschi gab auf Grund dieser Probleme und der Überarbeitung der Gefahrenkarte ein Variantenstudium für den Suld in Auftrag. Untersucht wurden vor allem verschiedene Standorte für einen Geschiebesammler. Im Sommer 2015 einigte man sich auf ein Projekt, welches einen Geschiebesammler mit vorgezogenem Schwemmholzrückhalt sowie weitere Sanierungen zur Ufersicherung und dem Hochwasserschutz beinhaltet.

Der neue Geschiebesammler befindet sich am Eingang zum Suldtal. Dieser Standort eignet sich durch den grossen natürlichen Talkessel, da dort mit geringem Aufwand genügend Platz für 42'000 m3 Geschiebe geschaffen werden kann. Unterhalb des Geschiebesammlers wird die Sohle mit einer aufgelösten Blockrampe und seitlich Blocksätzen gesichert. Die bestehenden Schwellen werden teilweise oder ganz abgebrochen. Im Bereich der Einmündung in die Kander befindet sich eine Blockbuhne und die Brücken werden mit einem Staukragen ausgestattet, so dass der Abflussquerschnitt genügend gross ist. Ausserdem werden die Dämme rechts- und linksufrig lokal erhöht, um den Hochwasserschutz des umliegenden Siedlungsgebiets zu erhöhen. 

Nach den Rodungsarbeiten im Herbst 2018, startete die Ghelma AG Ende Oktober mit den Bauarbeiten. Zuerst wurden die Installationsflächen vorbereitet und die bodenrelevanten Arbeiten ausgeführt. Anschliessen konnte die alte Brücke zur Niesenbahn abgebrochen und entsprechend eine Hilfsbrücke installiert werden. Die Bauarbeiten am Gerinne starteten mit der Erstellung des Holzrückhalts, den Vorarbeiten beim Geschiebesammlers und Ufersicherungen.

Aktuell konzentrieren sich die Arbeiten auf die Erstellung des Geschiebesammlers und die Sohlensicherung und Ufersanierungen. Diese Arbeiten müssen möglichst abgeschlossen sein bis zur Schneeschmelze im Frühjahr.

Mit dem Abschluss des Projekts, voraussichtlich im Sommer 2020, wird der Hochwasserschutz in Mülenen weitgehend sichergestellt. Bei Ereignissen, die grösser als ein HQ300 sind, wird das Wasser durch Überlastkorridore in die Kander eingeleitet.

Fakten zum Projekt
  • Realisierung der Massnahmen:           Herbst 2018 – Herbst 2019
  • Abschlussarbeiten:                               bis Sommer 2020
  • Länge des Projektperimeters:              750 m
  • Baumeisterarbeiten:                             ca. CHF 3.6 Mio.
  • Gesamtkosten:                                     ca. CHF 5.5 Mio.

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