Der Kanton Bern hat im Rahmen der Umweltstrategie WEU 2021 festgelegt, die Fruchtfolgeflächen (FFF) bis ins Jahr 2030 auf Basis verlässlicher Bodendaten auszuscheiden. Mit dem vorliegenden Pilotprojekt und den dadurch aufgenommenen Bodenproben werden die erforderlichen Bodendaten generiert. Aufgrund der Tatsache, dass der Kanton Bern noch keine flächendeckende Bodenkarte besitzt, setzen Pilotprojekte wie dieses einen wichtigen Grundstein für alle weiteren Flächenkartierungen im Kanton Bern.
Die Fachstelle Boden des Kantons Bern ist damit beauftragt, die Erarbeitung einer flächendeckenden Bodeninformation umzusetzen. Für ein Pilotprojekt in der Region Niederhünigen, Oberhünigen und Freimettigen hat die Kissling + Zbinden AG den Auftrag erhalten, die Fachstelle dabei zu unterstützen.
Das Bodenteam von Kissling + Zbinden AG erfasst somit an rund 500 Standorten und einer Fläche von 250 Hektaren die entsprechenden Bodeninformationen. Die gesammelten Informationen zum Bodenaufbau fliessen in die Bodenkarten ein, welche als Grundlage für diverse raumplanerische Fragen dienen können. Dabei kommt eine neue Methode zum Einsatz, welche auf statistischen und GIS-gestützten Systemen basiert.
Der Auftrag umfasst auch die Ausbildung der Spezialisten. Während entsprechenden Schulungstagen werden sie in diese Arbeit eingeführt und geschult, dass die Feldaufnahmen einheitlich durchgeführt werden können. Die Bodenproben werden mit Hilfe von Handbohrungen und maschinellen Stechbohrungen genommen und erfasst.
Bei den Handbohrungen handelt es sich um eine handgenommene Bodenprobe (Holländer) bis rund einen Meter Tiefe. So werden diverse Informationen aufgenommen wie u. a. Textur (Ton, Schluff, Sand), Horizontmächtigkeiten, Vernässungszeichen. Sämtliche Informationen werden elektronisch erfasst (Soildat). Die maschinellen Stechbohrungen können ab Mitte August erfolgen, sobald die landwirtschaftlichen Anbaubedingungen eine Begehung ins Feld ermöglichen, ohne einen zu grossen Schaden für die Fruchtfolge zu generieren. Die Bohrmaschine wurde speziell dafür angefertigt. Mit einen Plastikzylinder von gut einem Meter Länge werden diese Proben aus dem Boden gezogen und direkt vor Ort durch Dreierteams bestimmt.
Ziel ist es, bis Ende September 2023 sämtliche Bodenaufnahmen durchgeführt zu haben.