Im Rahmen des Pilotprojekts wird auf rund 19 Hektar land- und forstwirtschaftlich genutzter Fläche in Diemtigen untersucht, inwiefern Bodenkartierungen und die dabei erhobenen Parameter zur Beurteilung von Hangmurengefahren genutzt werden können. Ziel des Projekts ist die Entwicklung einer detaillierten Risikokarte für Hangmuren, die sowohl der lokalen Gefahrenbeurteilung als auch als Grundlage für eine schweizweite Bodenkartierung dient.
Die Kissling + Zbinden AG führte die Kartierungsarbeiten durch und brachte dabei ihre umfassende Expertise im Bereich der Bodenkartierung ein. Im Mittelpunkt der Untersuchungen standen detaillierte Analysen offener Bodenprofile zur Bestimmung von Bodenhorizonten, Struktur, Textur sowie weiteren bodenphysikalischen Eigenschaften. Ergänzend dazu wurden Zeitinfiltrationstests mit der Single-Ring Infiltrometer-Methode durchgeführt, um Erkenntnisse über die Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens und das Risiko von Oberflächenabfluss zu gewinnen. Auf diese Weise lassen sich potenziell wasserstauende Bodenschichten identifizieren, die die Infiltration hemmen und das Abflussverhalten beeinflussen. Darüber hinaus wurden Analysen zur Wurzelverteilung, Dichte und Durchwurzelungstiefe vorgenommen, um die mechanische Stabilität des Bodens und dessen Beitrag zur Hangstabilität zu bewerten.
Die gewonnenen Daten werden im weiteren Projektverlauf in enger Zusammenarbeit mit der BFH-HAFL, der Fachstelle Boden des Kantons Bern, dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) sowie weiteren Fachinstitutionen ausgewertet. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit ist entscheidend für die Entwicklung einer einheitlichen, wissenschaftlich fundierten Methodik zur Bewertung von Hangmurenrisiken, die sowohl im Pilotgebiet als auch in zukünftigen Projekten Anwendung finden kann.